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Barrierefreies Badezimmer

Ein barrierefreies Bad ist meist die Basis für ein würdiges wohnen im Alter im eigenen Heim. Ein modernes, barrierefreies Bad ist optisch ansprechend, praktisch im Alltag und auf Grund der Barrierefreiheit können im Bedarfsfall Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Hygiene und der Körperpflege unterstützt werden. Es erfüllt die Anforderungen vom Rollstuhlfahrer ebenso, wie Personen deren Sehvermögen eingeschränkt ist.
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Warum ist ein barrierefreies Bad so wichtig?

Bäder sind in vielen Fällen der Schlüssel, der das lange und eigenständige Wohnen in den vertrauten vier Wänden ermöglicht. Gerade viele ältere Menschen wünschen sich ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause. Wenn eine Versorgung im eigenen Badezimmer nicht mehr möglich ist, kommen die Pläne zum Umzug in ein Pflegeheim ins Spiel. Dabei sind die notwendigen Umbaumaßnahmen zu einem barrierefreien Badezimmer in aller Regel im Bereich der Möglichkeiten – auch für Rollstuhlfahrer. Senioren-checker.de als Ratgeber informiert Sie über die Möglichkeiten ein barrierefreies Badezimmer zu erreichen.

Der Umbau vom Bad kann sich häufig auf Teile des Bades beschränken. Nicht immer müssen Dusche, Badewanne und Waschtisch in gleichem Maße ausgetauscht werden.

Barrierefreiheit im Badezimmer in der Praxis?

Für ein barrierefreies Bad gibt es eine Bauvorschrift, die DIN-Norm 18040- Teil 2. Sie gibt vor, wie ein barrierefreies Badezimmer gebaut und eingerichtet werden muss, um es körperlich eingeschränkten Menschen möglichst selbstständig nutzen können. Die Norm ist anzuwenden wenn die Verpflichtung bei einer Inanspruchnahme von Fördergeldern besteht.

Eine hervorragende Orientierungshilfe ist die Norm in jedem Fall. Ihre Berücksichtigung sichert die Nutzung vom Bad bis ins hohe Alter, auch mit Einschränkungen und auch für Rollstuhlfahrer. (Übringens nicht nur im Badezimmer…)

Bei Altbauten sind die Flächen der Bäder schlicht zu klein um die Vorgaben zur Barrierefreiheit umzusetzen. In diesen Fällen bleibt die Möglichkeit die Einschränkungen zu reduzieren. Häufig sind auch in den Bädern Dusche und Badewanne in einem Raum. In diesen Fällen lässt sich der Raum für Bewegungsflächen leicht erweitern, in dem die Dusche und die Badewanne entfernt und eine begehbare Dusche eingebaut wird. Dies ist oft der erste Schritt beim Badumbau.

Planen und Fragen vor dem Bad Umbau

Die bedarfsgerechte Planung vom Badumbau ist von großer Bedeutung. Schon verschiedene gezielte Einzelmaßnahmen an den Sanitäranlagen können bestehende Barrieren erheblich reduzieren. Die Selbständigkeit bei der Körperpflege wird z.B. durch Haltegriffe oder eine alternative Toilette gefördert und zusätzlich Pflegesituation im eigenen Zuhause nicht nur etwas sondern erheblich verbessert.

Es gilt: Prüfen Sie stets sorgfältig, ob tatsächlich ein Bedarf für barrierefreie Umbaumaßnahmen im Sinne der gesetzlichen Definition besteht. Die Gewährleistung oder die Erweiterung der größtmöglichen Selbstständigkeit der betroffenen Person steht im Vordergrund, ebenso wie die Möglichkeit einer sicheren Körperpflege z.B. durch den Einsatz einer 24 Stunden Pflegekraft in den vertrauten vier Wänden.

Ebenfalls von Bedeutung ist die Überlegung, ob ein barrierefreier Umbau überhaupt möglich ist. Es kann sein, dass lediglich spezifische Einzelmaßnahmen erforderlich sind, um die Körperpflege auch für Rollstuhlfahrer zu ermöglichen.

Zuschüsse und Förderungsmöglichkeiten zum Badumbau

Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Senioren-checker unterstützt Sie mit dieser Übersicht und bietet Hilfe bei der Entscheidung.

  • KFW Zuschuss

  • KFW Kredit

  • Zuschuss der Pflegekasse

Sind die Zuschüsse der Pflegekassse und die KFW Förderung kombinierbar?

Achtung: Die Förderung der Pflegekasse ist mit einer KfW-Förderung bei einer Badsanierung nicht kombinierbar. Wenn Sie aber zwei Einzelmaßnahmen zum Barriereabbau umsetzen möchten, können Sie eine Förderung bei der Pflegekasse und die andere Förderung bei der KfW beantragen.

Welche Fördermittel und Zuschüsse gibt es bei der KfW?

Diese Fördermittel vergibt die der KFW: KFW Zuschuss 455-B Barrierereduzierung und KFW-Kredit 159 Darlehen zum Abbau von Barrieren und altersgerechtes Umbauen

ACHTUNG: Alle Anträge auf Zuschüsse und Förderungen der KFW sind ZWINGEND vor der Auftragserteilung und dem Beginn der Bauarbeiten zu stellen. Erteilen Sie keine Aufträge und beginnen Sie schon gar nicht mit den Arbeiten, bevor Sie die Zusage zur Förderung schriftlich vorliegen haben. Ansonsten verlieren Sie alle Ansprüche auf Förderungen!

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz: KfW) ist die nationale öffentlich-rechtliche Förderbank. Ihr Aufgabe ist es Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für bestimmte förderungswürdige Zwecke zu vergeben. Neben vielen anderen Projekten hat die KfW auch Förderprodukte für den altersgerechten und Barrieren reduzierenden Umbau aufgelegt. Für Sie sind Interessant:

  • der KfW Investitionszuschuss (455-B Barrierereduzierung)

  • der zinsgünstige KfW Kredit (159 Altersgerecht Umbauen)

Zum Abbau von Barrieren können Sie die Umbaumaßnahmen also von der KFW fördern lassen. Entweder durch einen Kredit oder durch einen Zuschuss.

KfW-Förderung & KfW-Zuschuss: Welche Umbaumaßnahmen werden gefördert?

Die KfW fördert vielfältige Maßnahmen, um barrierefreies oder teilweise barrierefreies wohnen und altersgerechte Umbaumaßnahmen zu finanzieren.

Senioren-Checker informiert über die förderfähigen Maßnahmen über altersgerechtes wohnen:

  1. Umbauten nach KfW-Standard „Altersgerechtes Haus“

  2. Einzelmaßnahmen zur Barrierereduzierung, zum Beispiel eine begehbare Dusche, Treppenlift oder Türverbreiterungen

  3. Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz (KfW 455-E)

  4. Umgestaltung von Nicht-Wohnflächen zu barrierearmen Wohnflächen

  5. Kauf von barrierearm umgebauten Immobilien

  6. Einbau von altersgerechten, digitalen Assistenzsystemen wie z.B. Smart Home Technologie

Was ist der KfW Investitionszuschuss (455-B)?

Der KfW Zuschuss 455-B (Barrierereduzierung – Investitionszuschuss) ist eine Förderung der KfW für den Abbau von Barrieren in ihrem Wohnraum. Gefördert werden Umbaumaßnahmen, die das Leben im Zuhause für pflegebedürftige und behinderte Menschen erleichtern, oder es für sie erst ermöglichen.

Achtung: Dieser Zuschuss unterliegt einem festen Budget. Er muss schnell beantragt werden und ist schnell vergriffen.

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss 455 

Wer ist zum KfW-Zuschuss 455-B förderberechtigt?

Der Investitionszuschuss 455-B der KfW zur Barrierereduzierung richtet sich an Privatpersonen jeden Alters. Förderberechtigt sind:

  • Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern mit maximal zwei Wohneinheiten oder einer Wohnung

  • Käufer eines frisch sanierten Ein- oder Zweifamilienhauses oder einer entsprechenden Wohnung

  • Privatpersonen, die sich zu einer Wohnungseigentümergemeinschaft zusammengeschlossen haben

  • Mieter

Wie hoch ist der Investitionszuschuss 455-B?

Die Höhe des Zuschusses im Programm 455-B „Barriere-Reduzierung“ berechnet sich durch die Art der Umbaumaßnahmen und die Höhe der Investitionskosten

Standard Altersgerechtes Haus:

12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, maximal 6.250 Euro je Wohneinheit

Einzelmaßnahmen zum Abbau von Barrieren:

10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, maximal 5.000 Euro je Wohneinheit

Damit die KfW mit dem Zuschuss 455-B Umbaumaßnahmen fördert, müssen bestimmte Mindestsummen investiert werden:

Maßnahmen zur Barrierereduzierung (Einzelmaßnahmen oder Standard Altersgerechtes Haus) werden ab 2.000 Euro bis maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit bezuschusst.

Ein Antrag auf Förderung für Einzelmaßnahmen wie z.B. zum Einbruchschutz kann ab einer Investitionssumme von mindestens 500 Euro bis maximal 15.000 Euro pro Wohneinheit gestellt werden.

Wie wird der Investitionszuschuss 455 – B beantragt? (Barrierereduzierung)

  1. Informieren und beraten lassen, Angebote einholen (nichts unterschreiben!) Ansprechpartner: Beratungsstellen, Unternehmer, die die Ausführung auch selber machen.

  2. Antrag bei der KFW online stellen -> Zum Antrag
    Oft bieten geeignete Unternehmer dies als Service an. Fragen Sie danach. sie können dazu eine Vollmacht ausstellen.

  3. Zugang der Förderungszusage abwarten. Sobald diese vorliegt können Sie die Arbeiten starten.

  4. Auszahlung beantragen: Nach Abschluss der Arbeiten reichen Sie alle Rechnungen bei der KFW ein. Vorher geht das leider nicht. Ist alles in Ordnung erhalten Sie den Zuschuss in der Regel einen Monat nach Anerkennung der Rechnungen durch die KFW.

Was ist der zinsgünstige KfW Kredit (159 Altersgerecht Umbauen)

Mit dem KfW Kredit 159 „Altersgerecht Umbauen – Kredit“ stellt die KfW vergünstigte Kredite bereit, mit denen Sie Umbaumaßnahmen mit dem Ziel der Reduzierung von Barrieren an Ihrem Haus finanzieren können.

Im Gegensatz zum Investitionszuschuss werden die Kredite laufend vergeben.

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Altersgerecht Umbauen – Kredit 159 

Wer hat Anspruch auf ein Darlehen Kredit 159? (KfW-Kredit 159 Altersgerecht Umbauen)

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt dieses Programm sowohl Privatpersonen als auch Bauträgern Wohnungsunternehmen und Eigentümergemeinschaften von Wohnungen zur Verfügung. Mit diesem Geld können Umbaumaßnahmen zur Barrierereduzierung (mit)finanziert werden. Das Darlehen steht ganzjährig bereit.

Wie hoch ist das Darlehen bei KfW-Kredit 159?

Die KfW stellt zu zinsgünstigen Konditionen bis zu 50.000 Euro bereit.

Wie wird das Darlehen „Kredit 159“ beantragt? (Altersgerecht Umbauen)

  1. Planen

    Altersgerechtes umbauen ist ein Umfangreiches Thema. Ihre Vorbereitung wird sehr schnell in intensiven Überlegungen und Planungen münden. Neben den klassischen Maßnahmen wie Hindernisse zu reduzieren oder zu beseitigen fliesen häufig weitere Maßnahmen mit Blick auf die Energieeffizienz des Hauses mit ein. Auch dafür stellt die KfW verschiedene Förderprogramme bereit.

    Wenn Ihre Planung abgeschlossen ist und Ihnen Angebote von Handwerkern der ausführenden Generalunternehmern vorliegen wird es Zeit den passenden Finanzierungspartner zu finden.

  2. Finanzieren

    Der Kredit ist oft Bestandteil eines Finanzierungspakets und kann mit anderen Fördermitteln der KfW kombiniert werden. TIP: Vergleichen Sie einmal die Leistungen verschiedener Banken – Sie werden möglicherweise überrascht werden, wie groß die Unterschiede sind und es kann ihnen nur nutzen. Den Antrag für die KfW-Mittel stellt die finanzierende Bank – also nicht direkt bei der KfW.

    Achtung: Unterschreiben Sie auf keinen Fall Aufträge und starten Sie auf keinen Fall die Arbeiten, bevor Ihnen nicht die schriftliche Zusage der KfW zu Ihren beantragten Fördermitteln und Darlehen vorliegen. Sie verlieren ansonsten unwiderruflich Ihre Ansprüche!

Tipps für den Umbau in ein barrierefreies Badezimmer mit großem Nutzen.

Diese Übersicht hilft den Umbau strukturiert zu planen. Bitte denken Sie daran – nicht immer ist alles notwendig. Ausführende Betreibe sind ev. daran interessiert den Umbau so umfangreich wie möglich auszuführen. Ist das notwendig?

Allgemeine Tipps und Hinweise zu Waschbecken

Drei wesentliche Kriterien für das Waschbecken sind:

  • Das Waschbecken muss auch im Sitzen benutzt werden können

  • Die Unterfahrbarkeit und die nötige Beinfreiheit sind sicherzustellen

  • Beckenform und -größe sollen das Auflegen von Händen und Armen ermöglichen

  • Unterfahrbarkeit wird für Rollstuhlfahrer durch die Montagehöhe, die Form des Beckens und einen Unterputz- bzw. Flachaufputzsiphon sichergestellt

Checklisten

Checkliste: Waschbecken Planung

Anforderung an das Waschbecken

Das Becken muss für ein barrierefreies Badezimmer unterfahrbar und mit Unterputz- oder Flachaufputzsiphon montiert werden. Beinfreiheit von mindestens 300 mm Tiefe und 670 mm Höhe ist zu berücksichtigen. Die Vorderkante des Waschbeckens darf 800 mm Höhe nicht übersteigen. Zu empfehlen sind ergonomisch geformte Becken mit Auflageflächen für die Arme. Grundsätzlich müssen alle Elemente im barrierefreien Bad im Sitzen erreichbar sein.

Bewegungs-/ Wendefläche

Eine Bewegungsfläche von 1500 x 1500 mm, in bedingt rollstuhlgerechten Wohnungen 1200 x 1200 mm sind in für ein barrierefreies Badezimmer sind für genügend Bewegungsfreiheit einzuhalten.

Papierspender, Seifenspender, Handtrockner

Seifenspender, Papierspender und Handtrockner müssen im barrierefreien Bad mit einer Hand bedienbar sein, Bedienelemente sind in einer Höhe von 850 mm zu befestigen.

Anschluss 230 V

Im Sitzen erreichbarer Steckdosenanschluss.

Stützgriffe am Becken für barrierefreie Bäder

Links und rechts vom Becken können Stützgriffe vorgesehen werden, der Abstand zum Beckenrand sollte jeweils ca. 100 mm betragen. Die Stützgriffe können fest sein.

Ablage

Geeignete Ablagen sind vorzusehen und in einer Montagehöhe von 850 mm zu befestigen.

Kleiderhaken

Kleiderhaken sollten in 850 und 1500 mm Höhe montiert werden.

Spiegel

Großflächenspiegel (im Sitzen und Stehen nutzbar) oder alternativ ein verstellbarer Kippspiegel, welcher beim Ausklappen die Lampe nicht verdecken darf.

Allgemeine Tipps und Hinweise zu Toiletten

Die Bewegungsflächen von 1500 x 1500 mm vor WC und Waschbecken dürfen sich überlagern, links oder rechts neben dem WC muss jedoch für barrierefreies bauen eine freie Fläche von mindestens 950 x 700 mm (BxT), im öffentlichen Bereich auf beiden Seiten, eingehalten werden. 300 mm Abstand sind von einer Seite des WC zur Wand oder der Einrichtung gefordert. Das barrierefreie WC wird in einer Sitzhöhe einschließlich WC-Sitz von 480 mm montiert. Auf -jeder Seite des WC rechts und links sind Stützklappgriffe in einer Höhe von 850 mm zu montieren. Der Abstand zwischen beiden Klappgriffen muss 700 mm betragen. Das Toilettenpapier muss im barrierefreien Bad im vorderen Griffbereich angeordnet sein. Die Funktion „WC-Spülung“ in diesen Teil des Griffbereichs zu integrieren, schafft zusätzlichen Bedienkomfort und Sicherheit. 550 mm hinter der Vorderkante des WC muss sich der Benutzer anlehnen können; dazu sollte eine Rückenlehne montiert sein.

Checkliste: Toiletten Planung

Bewegungs-/ Wendefläche

Es ist eine Mindestfläche von 1500 x 1500 mm einzuplanen, in bedingt rollstuhlgerechten Wohnungen 1200 x 1200 mm. Zum Überwechseln Rollstuhl/WC: 950 mm in der Breite und 700 mm in der Tiefe.

WC-Tür

Die Türe -lichte breite 900 mm – muss nach außen aufschlagen und im Notfall auch von außen zu öffnen sein. Eine Griffstange in 850 mm Höhe erleichtert das Zuziehen.

WC

Die Sitzhöhe inkl. Brille beträgt 480 mm. Die WC-Tiefe sollte 700 mm betragen, einem Hänge-WC ist der Vorzug zu geben.

Spülsystem

Die Spülauslösung sollte in der vorderen Hälfte der Haltegriffe integriert sein, wahlweise ist auch eine elektronische Spülauslösung möglich.

Stützklappgriffe

Die Stützklappgriffe sind mit Oberkante Rohr 850 mm zu montieren. Sie sollten hochgeklappt werden können und selbsttätig in der vertikalen und der horizontalen Ausrichtung arretieren. Es ist darauf zu achten, dass die Griffe 150 mm den vorderen WC-Rand überragen. Der Abstand zwischen den Griffen sollte 650 – 700 mm betragen.

Papierrollenhalter

Jeweils ein Papierrollenhalter ist an den Haltegriffen zu integrieren.

Allgemeine Tipps und Hinweise zu Duschen

Duschen ist einfacher und mit geringerem Zeitaufwand möglich als Baden. Auch für Behinderte, für ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, die überwiegend die tägliche Hygiene selbständig verrichten können, ist Duschen leichter, wenn barrierefrei geplant wurde. Eine barrierefreie Dusche muss stufenlos begehbar bzw. befahrbar sein und eine ausreichende Bewegungsfläche bieten. Der Boden im Duschbereich sollte Gefälle von 2 % aufweisen, Fliesen und Beläge sollten rutschhemmend sein. Zusatznutzen wird mit dem Einhängen eines Duschsitzes oder Duschklappsitzes erreicht.

Checkliste: Duschen Planung

Bewegungs- / Wendefläche

Einzuplanen sind mindestens 1500 x 1500 mm Bewegungsfläche, in bedingt rollstuhlgerechten Wohnungen 1200 x 1200 mm.

Duschplatz

Der Duschplatz muss schwellenfrei und befahrbar sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass ein rutschhemmender Belag verwendet wird.

Tür

Die Tür muss nach außen aufschlagen, alternativ kann auch eine Schiebetür verwendet werden. Eine Griffstange in 850 mm Höhe erleichtert das Zuziehen.

Handlauf und Haltestangen

Handlauf und/oder Haltestangen sind in einer Montagehöhe von 850 mm zu montieren. Eine Brausestange mit einer einhängbaren Handbrause ist zu berücksichtigen.

Duschbedienung /- armaturen

Einhandhebelmischer extra lang ist in einer Höhe von 850 mm oder unmittelbar über der Haltestange anzubringen. Eine 45° -Temperaturbegrenzung ist empfehlenswert.

Seifenschale

Die Seifenablage kommt Höhe von 850 mm.

Dusch- /Klappsitz

Die Sitztiefe muss mindestens 450 mm und die Sitzbreite 400 mm betragen. Die Sitzhöhe – gemessen ab Oberkante – sollte zwischen 460 – 480 mm liegen.

Muss der Vermieter altersgerechtem Badumbau zustimmen?

Achtung! Sie brauchen immer das Einverständnis Ihres Vermieters.

Wenn Ihre Wohnung oder Ihr Haus gemietet ist müssen Sie sich vor dem Umbau von Ihrem Bad Erlaubnis Ihres Vermieters holen. Unterlassen Sie das, kann der Vermieter Sie abmahnen. Lassen Sie sich die Zustimmung in jedem Fall schriftlich geben.

Was ist der Unterschied zwischen barrierereduziert und barrierefrei?

Der Begriff der Barrierefreifreiheit ist durch die DIN 18040-2 reguliert und gibt einen hohen, baulichen Ausführungs- und Ausstattungsstandard vor. Begriffe wie barrierereduziert, barrierearm, seniorengerechte Ausstattung entsprechen nicht den baulichen Vorgaben der DIN 18040. Sie zu verwenden liegt im Trend und soll Interessenten zeigen, dass sie z.B. im Badezimmer davon ausgehen können, dass die Sanitäranlagen mit Armaturen mit höherem Komfort ausgestattet sind, und die Wände zusätzlich Haltegriffe haben.

Zuschuss durch die Pflegeversicherung

Was ist die Voraussetzung für einen Zuschuss durch die Pflegeversicherung?

Voraussetzung für einen Zuschuss der Pflegeversicherung ist ein anerkannter Pflegegrad. Darüber hinaus müssen wohnumfeldverbessernde Maßnahmen immer eines von drei Kriterien erfüllen

  1. Maßnahmen sind Voraussetzung damit die häusliche Pflege überhaupt möglich wird.

  2. Maßnahmen erleichtern die häusliche Pflege erheblich und verringern die Belastung sowohl die Pflegebedürftigen als auch für die pflegenden Personen.

  3. Maßnahmen erhalten oder ermöglichen die Selbständigkeit in der Lebensführung.

Im Grunde geht es immer darum etwas zu unternehmen um Einschränkungen im Wohnumfeld in dem Maße zu reduzieren, dass das eigene Heim eine gute Alternative zum Pflegeheim bleibt.

Welchen Zuschuss zahlt die Pflegekasse zur Wohnraumanpassung?

Die Pflegekasse zahlt pro Pflegebedürftiger Person einen einmaligen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Wohnen mehrere Pflegebedürftige in einem gemeinsamen Haushalt, wird der Zuschuss bis zu vier mal gezahlt, also maximal 16.000 Euro. Erhöhen sich Pflegegrad und Pflegebedarf und werden weitere Umbauten, wie barrierefreie Bäder benötigt, kann die Pflegekasse erneut Zuschüsse gewähren.

Was sind Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen im Sinne der Pflegekassen?

Maßnahmen, die gefördert oder bezuschusst werden haben das Ziel die Selbständigkeit der betroffenen Personen zu erhalten oder zu erhöhen. Es sind also Maßnahmen, die Personen Lösungen bieten das selbstständige Leben vor Ort, in ihrem Zuhause zu erleichtern. Ambulante Pflege vor Ort wird oft durch Umbauten erst möglich. Die Schaffung von Alternativen betrifft hauptsächlich ein altersgerechtes Bad, begehbare Duschen, Platz zum Einsatz geeigneter Hilfsmitteln um im Alter höhere Sicherheit zu haben.

Dies sind Beispiele für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen:

  • Einbau eines Badewannenlifts

  • Umbau von Badewanne zur Dusche

  • Einbau eines Treppenlifts

  • Rutschsichere Auflagen auf den Treppenstufen

  • Anbringen eines beidseitigen Geländers im Treppenhaus

  • Verlegung von rutschfesten Bodenbelägen

  • Einbau gut erreichbarer Lichtschalter

  • Einbau einer barrierefreien Dusche

  • Einbau von Licht mit Bewegungsmeldern auf der Bewegungsfläche z.B. zur Toilette

  • Umzug in eine barrierefreie Wohnung, wenn die eigene Wohnung nicht mehr angepasst werden kann

Was ist eine Maßnahme im Sinne der Pflegeversicherung?

Alle zeitgleich beantragte Maßnahmen, sind für die Pflegeversicherung eine Maßnahme. Können Maßnahmen zeitversetzt umgesetzt werden? Es könnte sinnvoll sein, um Fördermittel mehrfach in Anspruch zu nehmen.

Was sind keine wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?

Nachstehend einen Überblick über Maßnahmen, die von der Pflegekasse nicht bezuschusst werden:

  • Reparatur schadhafter Treppenstufen

  • Schönheitsreparaturen, Malerarbeiten

  • Brandschutzmaßnahmen

  • Reparatur der Beleuchtung in der Wohnung im Eingangsbereich oder im Treppenhaus

  • Rollstuhlgarage mit Bewegungsfläche

  • Errichtung eines überdachten Sitzplatzes für mehr Bewegungsfreiheit

  • Umbau einer manuellen Markise auf elektrischen Antrieb

  • Energetische Maßnahmen wie Installation einer PV-Anlage, Austausch der Heizungsanlage

  • Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden

  • allgemeine Modernisierungsmaßnahmen

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Joachim Farkas

Redakteur bei senioren-checker.de

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6 Antworten

  1. Die Sanitäranlagen bei meiner Oma sollen erneuert werden. Es ist interessant, dass Barrierefreiheit unter der DIN 18040 geregelt ist. Es macht Sinn, dass ähnliche Begriffe in der Sanierung wie barrierereduziert, barrierearm und seniorengerecht auch weniger Barrieren aufweisen, aber nicht der Regelung in der DIN entsprechen. Wenn das Bad meiner Oma gemacht wird, werde ich mal nachfragen, ob die Sanierung der DIN unterliegt und dann darauf achten, dass sie auch guten Zugang zu allen Einrichtungen hat.

  2. Wir möchten unser Bad bald ein wenig restrukturieren. Zum einen möchten wir es sanieren lassen. Zum anderen überlegen wir es auch barrierefrei umzubauen, um auch uns ein würdiges Altern zu erlauben.

  3. Wir werden jetzt auch auf ein barrierefreies Bad umsteigen. Gut zu wissen, dass es dafür verschiedene Förderungen gibt. Die werden wir uns auf jeden Fall mal ansehen.

  4. Ein barrierefreies Bad ist in dem Haus meiner Großeltern nicht so leicht zu realisieren. Daher haben sie stattdessen beschlossen, in eine barrierefreie Wohnung umzuziehen. Glücklicherweise hat die Suche nur kurze Zeit gedauert und sie haben dementsprechend ein Umzugsunternehmen beauftragt.

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