Sind Tabakerhitzer die richtige Wahl für Senioren?

Was sind Tabakerhitzer und wie funktionieren sie?

Tabakerhitzer sind Geräte, die speziell entwickelt wurden, um Tabak zu erhitzen, anstatt ihn zu verbrennen – wie es bei herkömmlichen Zigaretten der Fall ist. Diese Technologie zielt darauf ab, den Konsum von Nikotin und tabaktypischen Aromen zu ermöglichen, jedoch mit einer geringeren Belastung durch schädliche Substanzen, die normalerweise durch den Verbrennungsprozess freigesetzt werden.

Zu den bekanntesten Marken gehören IQOS, ein Produkt von Philip Morris International, und der Ploom Tabakerhitzer, der von Japan Tobacco International entwickelt wurde. Beide Marken bieten ihre eigenen Modelle von Tabakerhitzern und Tabaksticks an und haben eine wachsende Nutzerbasis, insbesondere unter Menschen, die eine Alternative zu herkömmlichen Zigaretten suchen.

Funktionsweise

Im Kern eines Tabakerhitzers befindet sich eine Heizvorrichtung, die den Tabak auf etwa 250 bis 350 Grad Celsius erhitzt. Im Vergleich dazu wird der Tabak in einer Zigarette auf über 600 Grad Celsius verbrannt. Durch das Erhitzen entsteht kein Rauch, sondern ein Aerosol, das Nikotin und andere Aromastoffe enthält, die der Benutzer inhaliert. Dabei entstehen wesentlich weniger Schadstoffe wie Teer und Kohlenmonoxid, die typischerweise beim Verbrennen von Tabak freigesetzt werden.

Die meisten Tabakerhitzer verwenden speziell hergestellte Tabaksticks, die in das Gerät eingesetzt werden. Diese Tabaksticks enthalten komprimierten Tabak, der für das Erhitzen ausgelegt ist. Sobald das Gerät aktiviert wird, beginnt es, den Tabak langsam zu erhitzen.

Abgrenzung zu E-Zigaretten und Vapes

Aufgrund des wachsenden Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung werden immer häufiger Alternativprodukte zu Zigaretten entwickelt. Die vielen Begrifflichkeiten für sie können verwirrend sein. Während sowohl E-Zigaretten als auch Tabakerhitzer Aerosole erzeugen, statt zu verbrennen, unterscheiden sie sich leicht.

Im Gegensatz zu Tabakerhitzern verwenden E-Zigaretten und Vapes keine echten Tabakprodukte. Stattdessen erhitzen sie eine nikotinhaltige Flüssigkeit (E-Liquid), die oft auch Aromastoffe enthält. Dies führt zu einem völlig anderen Konsumerlebnis, da der Geschmack von verdampften E-Liquids nicht mit dem von echtem Tabak vergleichbar ist.

Während Tabakerhitzer das Ziel haben, den Geschmack und die Erfahrung des Tabakrauchens zu reproduzieren, bieten E-Zigaretten und Vapes eine größere Auswahl an Geschmacksrichtungen und sind oftmals bei jüngeren Konsumenten beliebt. Für rauchende Senioren können Tabakerhitzer daher im Vergleich zu Vapes das geeignete Alternativprodukt zu Zigaretten sein.

Tabakerhitzer als Rauchstopp-Hilfe: Eine sinnvolle Option?

Viele Raucher, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, stehen vor der Herausforderung, das Rauchen aufzugeben. Die Abhängigkeit von Nikotin und die langjährige Gewohnheit machen den Verzicht auf Zigaretten oft zu einem schwierigen Unterfangen. Tabakerhitzer werden manchmal als mögliche Hilfe auf dem Weg zum Rauchstopp angepriesen. Doch sind sie wirklich eine sinnvolle Option für Senioren, um das Rauchen aufzugeben?

Reduzierung der Schadstoffbelastung, aber keine Entwöhnung

Während Tabakerhitzer Schadstoffe reduzieren, bleiben einige zentrale Probleme bestehen. Tabakerhitzer enthalten nach wie vor Nikotin, das süchtig macht und ebenfalls gesundheitliche Risiken birgt, speziell in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Daher sind Tabakerhitzer nicht dazu geeignet, eine vollständige Nikotinentwöhnung zu fördern. Sie ersetzen lediglich die herkömmliche Zigarette durch eine andere Form des Tabakkonsums.

Harm Reduction: Ein möglicher Übergang

Trotz dieser Einschränkungen könnte der Wechsel zu Tabakerhitzern für Senioren, die das Rauchen nicht vollständig aufgeben können oder wollen, ein Schritt in Richtung Schadensminderung (Harm Reduction) sein. Der Ansatz der Schadensminderung zielt darauf ab, die gesundheitlichen Risiken zu verringern, wenn ein vollständiger Verzicht auf das Rauchen nicht erreicht werden kann. In diesem Sinne könnten Tabakerhitzer dazu beitragen, den Schadstoffausstoß zu minimieren, was für ältere Raucher, die bereits an gesundheitlichen Problemen leiden, von Bedeutung sein könnte.

Zusammengefasst sind Tabakerhitzer keine direkte Unterstützung für den vollständigen Rauchstopp, da sie weiterhin Nikotin liefern und die Sucht somit aufrechterhalten. Für Senioren, die es schaffen wollen, ihren Konsum vollständig zu beenden, bleiben traditionelle Rauchstopp-Methoden die bessere Option.

Tabakerhitzer könnten jedoch eine weniger schädliche Alternative für jene sein, die nicht bereit oder in der Lage sind, das Rauchen komplett aufzugeben, und könnten als Zwischenschritt auf dem Weg zu einem nikotinfreien Leben dienen. Das gilt neben den Senioren auch für rauchendes Pflegepersonal, das ihr Umfeld so weniger Schadstoffen aussetzt.

Fazit

Tabakerhitzer bieten eine potenziell weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten, da sie den Tabak erhitzen, anstatt ihn zu verbrennen, und so weniger Schadstoffe freisetzen. Für Senioren mit gesundheitlichen Problemen könnte dies eine relevante Option sein, wenn ein vollständiger Rauchstopp schwerfällt. Dennoch liefern diese Geräte weiterhin Nikotin, was die Abhängigkeit aufrechterhält. Tabakerhitzer sollten daher eher als eine Form der Schadensminderung gesehen werden, nicht als Rauchstopp-Hilfe.